IHC

Im Jahr 1902 entstand im Zuge des Zusammenschlusses der Landtechnikfirmen Deering und McCormick, sowie drei weiterer Landmaschinenproduzenten die International Harvester Company (IHC). Im Laufe seiner Entwicklung sollte das Unternehmen zum ersten Global Player im Landtechnikbereich werden.
1908 wurden in Chicago die ersten IHC-Trecker gebaut. Im selben Jahr wurde auch die deutsche Tochter International Harvester Company m.b.H in Neuss gegründet. Ein Jahr später wurde hier ein Werk errichtet, welches 1937 auch mit der Produktion von Traktoren begann. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Werkshallen in Neuss größtenteils zerstört. Dennoch verließ bereits 1946 der erste Schlepper nach Kriegsende das Werk. 1950 begann man hier dann auch, eigene Dieselmotoren zu konstruieren. Fünf Jahre später belegte IHC mit seinen neuen Traktormodellen in der deutschen Verkaufsstatistik bereits Platz 11.
1965 erfolgte der Zusammenschluss der europäischen Werke zu einem Produktionsverbund. Neben Neuss gehörte dazu das 1958 eröffnete Werk in Heidelberg sowie die Werke Bradford und Doncaster in England und die Zweigstellen Croix und St.Dizier in Frankreich. 1970 arbeiteten global über 100.000 Mitarbeiter in 46 Werken. Zu diesem Zeitpunkt waren insgesamt bereits mehr als 5.000.000 Traktoren gefertigt worden.
Zwei Jahre später befand sich IHC auf Platz 1 in der deutschen Zulassungsstatistik und war gleichzeitig Marktführer beim Traktorenverkauf in der EG. In den Jahren 1979/1980 kam es dann im amerikanischen Mutterkonzern zu einem fast sechsmonatigen Streik, welcher das Unternehmen die US-Marktführerschaft kostete.
1985 musste die Landmaschinenfertigung an die Tenneco Company verkauft werden, welche International Harvester (IH) mit ihrer Tochtergesellschaft Chase zu Chase IH verschmolz. 1995 lief schließlich auch in Neuss der letzte Schlepper vom Band und das Werk wurde ein Jahr später ganz geschlossen. Insgesamt waren hier 600.000 Traktoren produziert worden. Die Marke International Harvester existiert noch als Teil des Konzerns CNH Global, wird aber nicht mehr vermarktet.